Seit 25 Jahren ist die Verbesserung der Mund- und Zahnhygiene von Kindergarten- und Schulkindern Teil der Präventionspolitik in Ostbelgien. Ergebnisse der letzten nationalen Gesundheitsumfrage in Belgien (2013) haben wiederholt gezeigt, dass die belgische Bevölkerung eine schlechte Zahn- und Mundhygiene hat. Darum ist es notwendig, die Prävention in diesem Bereich fortzusetzen.
Die Mund- und Zahnhygiene ist ein Bereich, in dem die sozialen Ungleichheiten am stärksten verbreitet sind. Eine allgemeine Beobachtung besteht darin, dass Kinder immer weniger Lebensmittel essen, die gekaut werden müssen - somit wird die Unterentwicklung des Kiefers begünstigt.
Im Schuljahr 2010/11 wurde der Dienst der Schulzahnpflegehilfe anhand eines neuen Konzeptes strukturell und organisatorisch reformiert. Im Juli 2011 wurde das Konzept vor dem Hintergrund der Resultate der Lehrerbewertungen und der mit der Umsetzung des Konzeptes erfolgten Erfahrungen einer Nachbearbeitung unterzogen. Seitdem wird das Programm jährlich ausgewertet, überdacht und angepasst.
Der Aufgabenbereich von Kaleido gliedert sich hauptsächlich in drei Teilbereiche:
1. Teil Beratung und Sensibilisierung der Eltern
Die Eltern werden bereits bei den frühkindlichen Vorsorgeuntersuchungen und Hausbesuchen zu der Mund- und Zahnhygiene sensibilisiert. Im Rahmen der Sehtests bei Kindern von 2,5 Jahren wird ihnen das Schulzahnpflegeprogramm durch die Assistentinnen für Gesundheitsförderung (AFG) vorgestellt. Hier erklären sie den Eltern die richtige Zahnputztechnik und informieren sie auch zum Thema gesunde Ernährung.
2. Teilbereich Animationen (Zielpublikum: Kinder 3. KG, in gemischten Klassen wird auch das 2. Kindergartenjahr abgedeckt, 1. und 2. Primarschule).
Dieses Angebot ist eine universelle Maßnahme, die in allen Schulen Ostbelgiens durchgeführt wird. In jeder Klasse finden zwei Animationen statt: eine im ersten Schulsemester und eine weitere im zweiten Schulsemester. Als neue Maßnahme wird seit September 2015 in Schulen, wo die gesamte Klasse des ersten Primarschuljahres an einem Vormittag zur medizinischen Vorsorgeuntersuchung kommt, die erste Animation während der Wartezeit organisiert.
Ziele der Animationen:
Das Ziel besteht darin, Synergien zu schaffen durch:
3. Teil spezifische Begleitung
Dies ist eine selektive Maßnahme für Kinder (vorzugsweise zwischen 4-9 Jahren), die zusätzlichen Hilfebedarf für das Zähneputzen benötigen (z. B. fehlende Motorik) oder bei Feststellung mangelnder Mundhygiene. Die Zusammenarbeit mit der AFG kann durch die Ärztin und die Krankenpflegerinnen initiiert werden, (wenn die Probleme im Rahmen der Schuluntersuchungen festgestellt werden). Eltern und Lehrpersonen können ebenfalls eine spezifische Begleitung für ein Kind anfragen.
Die spezifische Begleitung kommt folgendermaßen zustande:
Nach der ersten Animation werden die Lehrpersonen über dieses spezifische Angebot informiert.
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